10.1. Bangkok, Abschiede und Wiedersehen

Die Zeit war da. Die Zeit endgültig Abschied zu nehmen. Von den Philippinen, Maki, Felix und dem Friendly´s. Man ist mir das schwer gefallen! Ich hab dieses Land, ihre Bewohner und meine Freunde so ins Herz geschlossen, dass ich mal wieder in Versuchung war die Weiterreise abzublasen und dort zu bleiben. Die Vernunft, namens Ada, trieb mich jedoch schlussendlich doch zum Flughafen und schon kurz Zeit später landeten wir in Bangkok.

Bangkok

Ich muss zugeben, ich hab mir die thailändische Hauptstadt ganz anders vorgestellt. Irgendwie dreckiger, ruppiger, chaotischer, lauter, einfach asiatischer. Ist sie aber überraschenderweise nicht. Alles ist blitze sauber, organisiert und tadadada voll mit Touristen. Der erste Wow-Effekt ereilte uns schon im Taxi auf dem Weg zum Hostel. Der Fahrer hat uns doch tatsächlich nicht beschissen. Er hat es nicht mal versucht! Wo gibt’s den sowas in Asien? Er hatte uns einfach brav, ohne Diskussion, zum Hostel gebracht. Verstörend… Wir entschieden unseren Thailandaufenthalt am Backpackerursprung zu beginnen. Der Khoasan Road. Es gibt hier doch wirklich ein ganzes Stadtviertel voll mit Hostels, Souvenirläden, Bars und natürlich sämtlichen Fastfood-Ketten… Total krass. Alles ist voll mit Familien, Backpacker, Senioren, Sextouris… Man kann alles Mögliche und Unmögliche kaufen und sich für 3 Euro eine Thaimassage geben lassen. Also um kurz zu verweilen auf jeden Fall okay, aber länger als drei Tage auf keinen Fall. Man will ja keiner Touri sein…

 

So. Nachdem wir uns ja die letzten Wochen sehr haben gehen lassen wurde entschieden mal wieder ein bisschen Sightseeing zu veranstalten. Erste Station: Ein 45 Meter langer und 15 Meter hoher goldener Buddah.

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Danach wollten wir noch nach Chinatown, aber irgendwie wollte uns kein Tuk-Tuk hinfahren, da  „anscheinend“ überall stau sei. Naja auch egal. Dafür durften wir einen Blick auf den thailändischen König erhaschen. Wir spazierten nichts ahnend eine Straße entlang und plötzlich waren wir von drei Polizisten umzingelt die uns nötigten stehen zu bleiben und dem König zu winken. Kein Quatsch! Wir durften uns nicht mal hinsetzten um zu warten. Wir mussten am Straßenrand stehen und dem Thai-Chef unseren Respekt zollen. Haben wir dann auch gemacht und ich glaube er hat uns sogar zurück gewunken und angelächelt 😉

Zurück im Hostel checkten wir unsere Mails und stellten mit entzücken fest, dass die zwei deutschen Abiturienten Janic und Louis, welche wir bereits auf Bali getroffen haben, auch grad in Bangkok unterwegs sind und natürlich mussten wir die zwei Süßen wiedersehen.

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Wir trafen uns in einer Bar und tranken ein paar Bierchen, tauschten aus was wir so erlebt haben und ehe wir uns versahen saßen wir in einem Tuk-Tuk, welches uns zu einer der berühmten Ping-Pong-Shows brachte. Das war wirklich – beeindruckend! Ich war wirklich fasziniert, was die Mädels mit ihrem Geschlechtsteil alles anstellen können. Sie schossen Tischtennisbälle aus ihrer Vagina in einen Topf der drei Meter entfernt stand. Sie rauchten mit ihrer Vagina oder zauberten 10! Meter lange Bänder aus ihrem Intimbereich hervor. Eine konnte sogar ein Bild malen (nur mit ihrer Vagina), welches jeden BK-Lehrer glücklich gemacht hätte. Und als Finale haben doch tatsächlich noch zwei Thais auf der Bühne gepimpert. Und Leute da waren Stellungen dabei, das hat auch der härteste Pornofan noch nicht gesehen! Auch wenn das für euch komisch klingt, aber es war wirklich einen Besuch wert. Danach ging es wieder zurück zur Khaosan Road und dem Alkohol. Wir haben‘s mal wieder ordentlich krachen lassen und wurden dafür am nächsten Tag mit einem Irakkater belohnt. Das wäre auch eigentlich kein Problem, wenn ich nicht gestern hätte mit dem Nachtbus nach Chiang Mai fahren müssen. Aber mei. Bin ja selber schuld gewesen. Also schleppten Ada und ich uns am späten Nachmittag zum Booking Office um auf unseren Bus zu warten und Abschied voneinander zu nehmen. Sie ist nämlich gestern nach Laos aufgebrochen und ich in den Norden von Thailand. Oh man, ganz ehrlich? Es hat mir fast das Herz gebrochen ohne sie weiter zu ziehen. Ich vermisse sie auch schon schrecklich. Wir sind jetzt fast seit zwei Monaten zusammen unterwegs und haben eine Freundschaft aufgebaut, wie ich sie mit wenigen habe. Wir hatten super Zeiten zusammen, haben aber auch einige bekackte Tage zusammen durchgestanden, wie zum Beispiel Surabaya.Sie ist meine Seelenverwandte.

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Doch schlussendlich konnten wir uns dann aber doch voneinander losreißen. The show must go on! Der Schmerz war auch schnell abgeklungen, denn auf dem Weg zur Busstation habe ich doch echt zwei alte Bekannte wieder getroffen. Ich latsche total Gedanken versunken hinter meinem Busguide her und denke grad noch: Mhh, der eine Typ da vor dem Restaurant kommt mir bekannt vor. Das kann doch nicht sein. Oder? Es kann sein. Da standen Steven und Carlson. Die zwei Kanadier mit denen wir ganz am Anfang von unserer Reise auf den Philippinen zehn Tage in El Nido verbracht haben.  Südostasien ist wirklich ein Dorf! Aber es kommt noch besser. Ich bin heute Morgen um acht endlich in Chiang Mai angekommen und die zweite Person die ich im Hostel sehe ist der Schmutzi. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und haben meisterlich das Abi zusammen bestritten. Das war eine Freude…

 

Ihr seht. Hinter mir liegen Tage voller Abschiede und Wiedersehen. Ich bin mal gespannt was mit Thailand noch so bringt… 🙂

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