31.10. Halloween

Hallo ihr Lieben!

Halloween auf der Hexeninsel – und wir leben noch! Aber fangen wir besser mal ganz am Anfang an.
Während Theresa und Katrin heute in aller Herrgottsfrühe entschieden haben, einen Spaziergang am weißen Sandstrand von San Juan zu machen und dabei gleich auch noch ein Frühstück aufzutreiben, genoss Johanna die Vorzüge einer echten (kein Schaumstoff!!) Matratze und gönnte sich einen ausgedehnten Schönheitsschlaf.
Irgendwann war es aber doch Zeit aufzustehen und die erbeuteten süßen Schnecken der Frühaufsteher restlos zu vernichten. Schließlich stand mal wieder einiges an:
Nach einer angemessenen Aufwachphase (für Johanna – wie gesagt, der Rest hatte ja schon einen morgendlichen Spaziergang hinter sich) schwangen wir uns auf unsere Bikes und fuhren los – auf in Richtung Hexenhaus. Nach einigen Wendemanövern und noch mehr freundlichen Phillippinos, die uns den Weg zu „Nanay Conching“ beschrieben, kamen wir auch – mit gemischten Gefühlen – auf dem Gipfel eines Hügels an. Von hier aus machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um die Heilerin zu finden. Gesucht, gefunden – natürlich wohnte sie klischeegetreu im letzten Haus einer langen Straße durch die hiesige Wildnis.
Die 87 Jahre alte Dame, die ihre Heilmethoden schon seit 1968 praktiziert, sah ein bisschen aus wie ein kleiner, verschrumpelter Hobbit und hatte eine beunruhigende Ausstrahlung, die uns alle Schweigen lies. Mit gemischten Gefühlen setzten wir uns nacheinander auf ihren Hocker und liesen unsere Körper von allem Schlechten reinigen.
Und das funktioniert wie folgt:
Erstmal wird man im Kopf, zwischen den Schultern und im genick mit einem Öl benetzt. Daraufhin beginnt das eigentliche Ritual, währenddem die Heilerin kaum spricht und wenn dann nur Gebete. Sie nimmt ihren magischen Stein und legt diesen in ein Glas mit Wasser. Mit einem Bambusrohr pustet sie nun in das Gefäß und fährt mit dem Glas den Körper entlang. Trübt sich das Wasser und schwimmen Stückchen darin bedeutet dies, dass der Körper ein Problem hat. Die Stückchen kommen nämlich direkt aus dem Körper und geben ihr an, um welches Problem es sich handelt. Die Heilerin muss diesen Vorgang solange wiederholen, bis das Wasser klar bleibt, um damit alles Schlechte zu entfernen. Diese Heilungsmethode nennt man Bolo Bolo. Erstaunlicherweise diagnostizierte die Heilerin, dass Katrin an Kopfschmerzen und Husten leidet (was auch der Wahrheit entsprach) und „verschrieb“ ein Bad (jaaa….und wie soll man das hier bitte anstellen? Wir haben noch keine einzige Badewanne gesehen…).


Fazit: Es gibt keins. Wir sind total hin und her gerissen zwischen Verstand und der gemachten Erfahrung. Am besten selber ausprobieren (und bei der Gelegenheit das schöne Siquijor genießen).
Der Rest des Tages verlief natürlich nicht ohne Komplikationen. Auf dem Heimeg wurde ein Hühnchen, eine phillippinische Bergstraße, Johannas grenzenlose Tierliebe und ein sandiger Boden zum Verhängnis für Theresa und Katrin. Wir sollten aufhören Bikes zu demolieren, das wird langsam teuer…(und schmerzhaft).

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